Material und Technik
Museum
Abmessungen
B: 30,4 cm H: 40,7 cm
Datierung
Inventarnummer
KK 1951/122
Ernst Ludwig Kirchners (1880-1938) farbige Zeichnung zeigt eine Berliner Straßenszene mit einem auf drei Personen reduzierten Ausschnitt. Die beiden Frauen und der Mann bilden eine beziehungsreiche Figurenkonstellation. In das sich hier entwickelnde psychologische Spannungsfeld ist der Künstler als nicht sichtbare, vierte Person mit eingebunden. Die auf ihn zuschreitende Frau hat im schon einen Seitenblick zugeworfen. Die ihr folgende Frau, an ihrem auffälligen Federhut als Kokotte erkennbar, behält sie im Visier, während ein männlicher Passant in einiger Distanz auf einen günstigen Moment für eine Ansprache zu lauern scheint. Kirchner schildert seine Perspektive als Beobachter, der das heimliche Geschehen durchschaut und sehr gespannt verfolgt. In zahllosen Skizzen hat Kirchner solche Momentbeobachtungen festgehalten, bevor er die Motive dann in seinem Atelier in Zeichnungen, Pastellen, Druckgraphiken und Gemälden weiter ausgearbeitet hat. Sein hieroglyphischer Zeichenstil gibt seine psychische Anspannung wieder und wirkt durch spitzwinklige Formen schon fast aggressiv. Hierdruch wollte er nicht nur seine eigene Nervosität, sondern auch die dynamischer Spannung aufgeladene Atmosphäre der Großstadt zum Ausdruck bringen.
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Signatur, Bezeichnung
u. l.: EL Kirchner
a. d. RS u. l. Vermerk: KFZ 22
a. d. RS u. l. Vermerk: KFZ 22
Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal