Material und Technik
Abmessungen
Objektmaß H: 126 cm B: 60 cm T: 48 cm
Datierung
um 1850/51
Inventarnummer
P 0102
Seit 1830 beschäftigte sich Christian Daniel Rauch, der Hauptmeister der Berliner Bildhauerschule, mit Darstellungen der römischen Siegesgöttin Viktoria für die Walhalla in Regensburg. Im Anschluss an den renommierten Auftrag des bayrischen Königs Ludwig I. trat auch der preußische König Friedrich Wilhelm III. mit der Bitte um Anfertigung von zwei Viktorien für hohe Granitsäulen im Schlosspark Charlottenburg an Rauch heran. Die Wahl des Aufstellungsortes war beziehungsreich: Die beiden Statuen sollten in unmittelbarer Nähe u dem 1824/25 von Schinkel errichteten Sommersitz Friedrich Wilhelms III. stehen und in Blickrichtung auf das Mausoleum platziert werden, in dem seine Gattin, Königin Luise, begraben lag. Die politische Ikonografie trat somit hinter eine individuelle, nahezu eschatologische Deutungsebene zurück. Dies war höchst ungewöhnlich für die sonst auf patriotische, meist verteidigungspolitische Aspekte ausgerichtete Figur der Viktoria. Im Unterschied zu den Statuen für die Walhalla, die auf Augenhöhe platziert waren, sollten die beiden neuen Fassungen für Charlottenburg den Eindruck erwecken, von weit oben herabzuschweben. Um die Silhoutte zu beleben, modifizierte Rauch daher die Armhaltung, indem er den rechten Arm weit ausgreifen ließ. Auch die betonte Drehung des Kopfes diente dazu, das feine Gesichtsprofil noch reizvoller zur Geltung zu bringen. Bis in die fünfziger Jahre schuf Rauch mehrere Fassungen dieses Motivs, unter anderem auch eine Marmoskulptur für das Palais des späteren Kaisers Wilhelm I.. Das Wuppertaler Exemplar aus Bronze dürfte ein Abguss dieser Marmorvariante sein.
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Signatur, Bezeichnung
a. Sockel l.: C. Rauch Fec:
Erwerbungsgeschichte

[...]-1930: K. Dünnhoff-Hagen, Wuppertal I 1930-heute: Städtisches Museum; seit 1961: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Ankauf mit Mitteln des Städtischen Ankaufsfonds von K. Dünnhoff-Hagen, Wuppertal (Stand: 16.05.2023)

Reproduktion und Creditline