Zwei anthropomorphe Figuren
Material und Technik
Museum
Abmessungen
B: 54 cm H: 66 cm
Datierung
Inventarnummer
KMV 1963-64/11
Schlagworte
In einem schwarzen Gehäuse sind, wie der Titel erläutert, zwei Figuren in Menschengestalt isoliert. Max Ernst (1891- 1976) variiert ein altes Bildthema: Figur im Raum. In den Verschlag fällt helles Licht und lässt die beiden Gestalten aufleuchten: Jede ein Verbund disparater Fragmente. Die linke wendet sich in orthogonaler Steifheit dem Betrachter und zugleich mit sanfter Gebärde der Nebenfigur zu. Diese umgreift ihren Partner, rafft das Gewand und reckt sich langhalsig und hochfahrend hinaus aus dem engen Bezirk.
„Natürlich kommt es uns darauf an, Forschungsreisen in das Unterbewusstsein zu machen“, kommentierte Ernst, der bedeutendste der Surrealisten, das Bildverfahren, „aber immer begleitet von Forschungsreisen in die äußere Welt“. Nicht zuletzt seine Weltkriegserfahrung hatte zur Revolte geführt und ihn „höchster geistiger Freiheit“ verpflichtet. Im Rheinland geboren und aufgewachsen, Mitbegründer des Kölner Dada, lebte er seit acht Jahren in Paris, als er dieses Bild malte. Zu jener Zeit sah er sich „fast täglich von dem Obersten der Vögel Loplop, meinem Privatphantom, heimgesucht“. Eine transzendierende Vogelmetaphorik prägt sein Werk dieser Phase, auch das anthropomorphe Paar bezieht aus ihr seine Lebendigkeit. Vogelaugen und vogelartige Profile lassen Erregung und Aufbegehren aufscheinen.
Dem Auge des Betrachters überträgt Ernst eine aktive Rolle. Erst wer das passive Empfangen überwinde, werde in der „widersinnigen Irrationalität“ des Surrealismus dem „ursprünglichen Hauch der Realität“ begegnen.
„Natürlich kommt es uns darauf an, Forschungsreisen in das Unterbewusstsein zu machen“, kommentierte Ernst, der bedeutendste der Surrealisten, das Bildverfahren, „aber immer begleitet von Forschungsreisen in die äußere Welt“. Nicht zuletzt seine Weltkriegserfahrung hatte zur Revolte geführt und ihn „höchster geistiger Freiheit“ verpflichtet. Im Rheinland geboren und aufgewachsen, Mitbegründer des Kölner Dada, lebte er seit acht Jahren in Paris, als er dieses Bild malte. Zu jener Zeit sah er sich „fast täglich von dem Obersten der Vögel Loplop, meinem Privatphantom, heimgesucht“. Eine transzendierende Vogelmetaphorik prägt sein Werk dieser Phase, auch das anthropomorphe Paar bezieht aus ihr seine Lebendigkeit. Vogelaugen und vogelartige Profile lassen Erregung und Aufbegehren aufscheinen.
Dem Auge des Betrachters überträgt Ernst eine aktive Rolle. Erst wer das passive Empfangen überwinde, werde in der „widersinnigen Irrationalität“ des Surrealismus dem „ursprünglichen Hauch der Realität“ begegnen.
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Signatur, Bezeichnung
u. r.: max ernst 1930
Bildrechte
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Erwerbungsgeschichte
1930-1940: im Besitz des Künstlers | 1940-1963: Galerie Pierrre Matisse, New York | 1963: Galerie Rudolf Zwirner, Köln I 1963: Eheleute Rolf Frowein, Wuppertal | 1963-heute: Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal; Schenkung der Eheleute Rolf Frowein, Wuppertal (Stand: 26.02.2024)
Reproduktion und Creditline
Creditline
Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal