Bild des Elementes mit der Inventarnummer KMV 1949-50/20
 ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten

Kopf eines kleinen Mädchens mit Strohhut

Material und Technik
Abmessungen
B: 33 cm H: 27 cm
Ort, Datierung
um 1904
Inventarnummer
KMV 1949-50/20
Schlagworte
Blume     Deutsche Kunst     Hut     Künstlerin     Mädchen     Porträt <Gemälde>     Worpswede    
Als Kind einer Bremer Bürgerfamilie kommt Paula Modersohn-Becker über das Studium an der London School of Arts und der Malschule des Vereins Berliner Künstlerinnen schließlich in die Malerkolonie nach Worpswede. Als Schülerin von Fritz Mackensen lebt sie seit 1898 ständig in dem nahe Bremen gelegenen Dorf. 1901 heiratet sie den verwitweten Maler Otto Modersohn, einen führenden Künstler der Malerkolonie. Das Porträt des jungen Mädchens lässt Typisches für die Arbeit der Künstlerin erkennen: beispielsweise die Nahsicht. Hat sie ihr Motiv gefunden, so erscheint das, was sie selbst am eindringlichsten wahrnimmt und empfindet, als bildbeherrschend. Hier bannt der Kopf des Kindes, das präzise modellierte Gesicht, von blonden Haaren umrahmt, und der darüber sitzende dunkle Strohhut ihren Blick. Gemeinsam mit der Räumlichkeit der nur angedeuteten Landschaft des Hintergrundes formt sich, trotz des kleinen Formats, ein in sich stimmiges Ganzes. Aus wachen, klaren
Augen blickt das Mädchen sein Gegenüber spontan an, so dass ein Dialog möglich wird. Hier weicht die Darstellung von den meisten anderen Kinderbildern ab, in denen die Jungen und Mädchen durch den Betrachtenden hindurchzublicken scheinen, so als ob ihre Aufmerksamkeit nur vorbeigleitet, um dann wieder in der eigenen kindlichen Welt zu versinken. Während im 19. Jahrhundert Kinder bevorzugt als fröhliche, glückliche Wesen dargestellt wurden, wendet man sich in der Kunst der Jahrhundertwende immer bewusster dem Kind und seiner ihm eigenen Welt zu. Anders als bei Käthe Kollwitz lässt sich jedoch in den Gemälden von Paula Modersohn-Becker keine moralisierende oder anklagende Absicht erkennen. Sie belässt die Kinder einfach in ihrer naturhaft-kreatürlichen Lebenswelt.
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Signatur, Bezeichnung
unbezeichnet
Erwerbungsgeschichte

mind. seit 1907-1941: Dr. Franz Boner (1867-1941), Bremen | 1941-1949: Lisa Boner-Strube (1881-1967), Aicherhof Bergen b. Traunstein | 1949-heute: Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal; Ankauf von Lisa Boner-Strube, Aicherhof Bergen b. Traunstein (Stand: 24.01.2024)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal