Material und Technik
Abmessungen
Motivmaß H: 90 cm B: 70 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1559
In einem steril wirkenden Raum erscheint vor uns ein überdimensionierter gelber Kessel inmitten einer komplexen Industrieanlage. Auffällig ist der nüchterne und scharfe Blick, mit dem Carl Grossberg den Kessel wiedergeben hat. Grossberg zählt zu den bekanntesten Wuppertaler Malern. Er pflegte Kontakt zu den Wuppertaler Fabrikanten, von denen er auch gefördert wurde. Grossberg malte in den Anlagen und studierte die Maschinen. Seine zwischen 1933 und 34 entstandenen Maschinenbilder gehören zu den bekanntesten Werken des Künstlers. Grossberg studierte zunächst Architektur und war dann nach dem Ersten Weltkrieg einer der ersten Schüler von Lyonel Feininger am Bauhaus. Das besondere Interesse des Malers galt der Darstellung von architektonischen und technischen Anlagen, weil diese, so Grossberg selbst, „das Gesicht unserer Zeit bestimmen“. Seine Bilder spiegelt die in der Weimarer Republik herrschende Begeisterung für die neuen Möglichkeiten technischer Produktionssysteme und industrieller Arbeitsabläufe wider. Von Menschenhand geschaffen, als Erweiterung der menschlichen Arbeitskraft, führt die Maschine eine parallele Existenz. Sie fungiert als ein Gegenüber. So wird auch der Kessel im Bild zu einem Individuum. Grossberg stellt ihn wie ein Ganzkörperportrait dar, ein voluminöser Körper, an den feine Rohre und Leitungen angeschlossen sind und ihn mit Leben füllen. Man vermutet ein Zirkulieren von Flüssigkeit, doch seine konkrete Funktion, und damit der Sinn seiner Existenz, bleiben rätselhaft. Das Bild kam aus der Sammlung des Wuppertaler Lack-Fabrikanten Kurt Herberts in das Museum.
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Signatur, Bezeichnung
u. r.: Carl Grossberg 1933
a. d. RS o. l.: Extraktion 1933
Erwerbungsgeschichte

[...]-1991: Kurt Herberts (1901-1989) / Herberts GmbH, Wuppertal I 1991-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung anlässlich des 125-jährigen Firmenjubiläums von der Herberts GmbH, Wuppertal (Stand: 08.03.2024)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal