Material und Technik
Abmessungen
Gesamt H: 88 cm B: 97,5 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1473
Offenherzig präsentiert sich eine südländische Frau dem Betrachter. Mit verschränkten Armen und Gedanken verlorenem Blick liegt sie auf einem Bett, dessen violettfarbene Decke mehr freigibt, als dass sie verhüllt. Diese kraftvolle Aktdarstellung stammt von Michail Larionow (1881-1964), einem der Hauptvertreter der russischen Avantgarde, die seit der Jahrhundertwende in lebhaftem intellektuellem und künstlerischen Austausch mit Westeuropa stand. Von 1898 – 1909 besuchte er die Kunstakademie in Moskau, die ihn gleich zwei Mal aufgrund avantgardistischer Tendenzen suspendierte. Mit der Unterstützung des Ballettimpresarios Sergej Diaghilew arbeiteten er und seine Lebensgefährtin Natalia Gontscharowa ab 1906 in Paris. In Paris kommt Larionow mit Matisse und den Kubisten in Kontakt, deren Einfluss sich hier durch den flächigen Farbauftrag und die kantige Körperbildung bemerkbar macht. Ein Zeugnis der eigenen Bildtradition ist die weiße Zeichnung an der Wand. Der Pfeife rauchende Mann wird meist als Selbstporträt gesehen. Die kyrillische Beschriftung ist mit „Sonja raucht“ zu übersetzen und deutet auf die Prostituierte Sonja, die Larionow mehrfach gemalt hat.
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Signatur, Bezeichnung
o. r.: СОНЯ КУР[ИТ] [= Sonja raucht]
a. d. RS: La belle du soldats Mischel Larionoff 500 roubles
u. l.: МИХАИЛ ЛАРИОНОВ МОСКВА ТВЕРСКАЯ ТРЕХПРУДНЬІЙ ПЕР. Д. 7/2 КВ. 10
o. r.: Moscou Russie rue Tverskaya grand Palaschevsky pere=oulok N 7/2 Kl 10.
Bildrechte
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal