Bild des Elementes mit der Inventarnummer G 1406
 nicht ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Abmessungen
B: 65 cm H: 81 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1406
Schlagworte
Im Winter des Jahres 1883 verließ Camille Pissarro sein Domizil in Pontoise, wo er mehrere Jahre – zeitweise gemeinsam mit Cézanne – gearbeitet hatte. Nach einem kurzen Aufenthalt in dem kleinen Dorf Osny, das nur wenige Kilometer von Pontoise entfernt liegt, entschloss er sich zur Übersiedlung nach Eragny, wo er mit einigen Unterbrechungen bis zu seinem Tod 1903 lebte. Anlass für den Weggang aus Pontoise war, neben dem feuchten Klima während der Wintermonate, auch die Tatsache, dass er und Cézanne unterschiedliche künstlerische Ziele verfolgten; während Cézanne dort zu einer Verfestigung der Form fand, tendierte Pissarro zur Formauflösung. Ein weiterer Grund war seine Hinwendung zu einem neuen Themenkreis, der Darstellung von Bauern und bäuerlichen Genreszenen. Pissarro, der bislang fast ausschließlich Landschaften gemalt hatte, wurde zum Figurenmaler.
Wie es die Wuppertaler „Bäuerin mit Kuh“ zeigt, entstanden zunächst Bilder mit ein oder zwei Bäuerinnen, entweder beim Hüten von Vieh oder bei der Rast. In konventioneller Kompositionsweise sind rechts eine Bäuerin und eine in starker Verkürzung gegebene Kuh auf einem sonnen beschienenen Feld zu sehen. Da Pissarro keine durchgezogenen Linien mehr einsetzte, sondern die Formen durch verdichtete Strichlagen und Farbwechsel begrenzte, entstand eine in sich unruhige, aber insgesamt gleichmäßige Oberfläche. Anders als bei den tiefenräumlich gestaffelten Landschaften sind die Umrisse der Figuren in die dichte malerische Textur der Umgebung eingewoben, so dass die Bilder flächiger wirken und der Blick auf die Maltechnik gelenkt wird.
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Signatur, Bezeichnung
u. l.: C. Pissarro 83
Erwerbungsgeschichte

[...]-[...]: Durand-Ruel, Paris, Ankauf vom Künstler | 03.06.1954: Galerie Charpentier, Paris, Auktion, Tableaux Modernes/Sculptures, Nr. 56 | [...]-[...]: Privatsammlung, München | [...]-1984: Kunsthandel Wolfgang Werner KG, Bremen | 1984-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Ankauf vom Kunsthandel Wolfgang Werner KG, Bremen (Stand: 11.12.2023)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal