Bild des Elementes mit der Inventarnummer G 1398
 nicht ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten

Studie für ein Selbstbildnis

Material und Technik
Abmessungen
B: 147,5 cm H: 198 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1398
Schlagworte
In seiner späten „Studie für ein Selbstporträt“, umgibt sich der 72-jährige Maler Francis Bacon als Sitzfigur mit einem Innenraum, den zwei schwarze Stellwände verdunkeln. Eine rätselhafte Nische zwischen Rahmen und schwarzer Fläche bildet seine improvisierte Sitzgelegenheit. Sein gesenkter Blick ist auf die linke Hand gerichtet und verrät einen Zustand der Weltvergessenheit.
Die menschliche Figur, oft nackt und isoliert, ist das zentrale Motiv seiner Malerei. Durch surreale Entstellung und Transformation gab der in Dublin geborene Maler dem schmerzhaften existentiellen Ringen des Menschen einen rohen Ausdruck. Den Augenschein zu durchbrechen, um ohne illustrativen Umweg direkt auf das Nervensystem des Betrachters einzuwirken - so beschrieb Bacon seine Bildstrategie. Ein visueller Schock war sein Ziel.
Die Farben und gestischen Malspuren des Selbstporträts kontrastieren mit dem kargen und völlig flächig aufgefassten Raum. Ein pfützenartiger Schatten fällt vor die Füße des Grübelnden. Der Form nach ist dieser Schemen einem Gemälde entlehnt, das Bacon besonders schätzte: Vincent van Goghs „Der Maler auf dem Weg nach Tarascon“ (1888). Der fremde Schattenwurf eines „Gejagten“, wie Bacon ihn nennt, sät Identitätszweifel in die Porträtstudie. Die Schattenpfütze verleugnet den, dem sie entrinnt. „Ich halte das Leben für eine völlig sinnlose Angelegenheit“ sagte Bacon. „Es hat keinen Sinn, auch wenn man für sich selbst einen Sinn schaffen kann. - Das muss man dann aber schon selbst machen.“
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Signatur, Bezeichnung
a. d. RS: Study for self-portrait 1981 Francis Bacon
Bildrechte
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024; The Estate of Francis Bacon. All rights reserved / CR No. 81-06
Erwerbungsgeschichte

[...]-1982: Marlborough International Fine Art AG, Vaduz I Seit 1982: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Ankauf mit Mitteln der Von der Heydt-Stiftung und einem Zuschuss des Landes Nordrhein-Westfalen von der Marlborough International Fine Art AG, Vaduz, 1982 (Stand: 17.01.2023)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal