Material und Technik
Abmessungen
Motivmaß H: 100 cm B: 112 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1339
In dem späten Interieur von Pierre Bonnard erscheint der gedeckte Tisch wie ein Bild im Bild. Ungeachtet einer korrekten perspektivischen Wiedergabe ist er in betonter Aufsicht dargestellt, die den Blick in das Innenleben jeder Schale und jeden Tellers erlaubt. Dieser Bildcharakter wird maßgeblich durch das weiße Tischtuch bestimmt, das nahezu das gesamte Bildfeld wie eine große Leinwand ausfüllt. Die Gegenstände auf dem Tisch, der Brotkorb, die Obstschale und die Glaskaraffe, werden zu Boten der häuslichen Welt. Neben Vuillard, Vallotton und später Matisse war auch Bonnard ein Meister des modernen Interieurs. Vorherrschendes Motiv seiner Innenräume sind Tischszenen. Zumeist handelt es sich um Esstische, die zur Mahlzeit vorbereitet werden oder das Dessert darbieten. Seine gedeckten Tische erfahren im Laufe seines Schaffens einen bemerkenswerten Wandel. Während der Essplatz anfangs den Raum definiert und ein Ort für Porträts von Bonnards Familie darstellt, drängte er die Figuren später zugunsten des Bild füllenden Tisches an den Rand. Seit etwa 1899 traten Perspektive und Komposition des Tisches und seiner Speisen verstärkt in den Fokus seines Interesses.
Mehr zu diesem Werk
Signatur, Bezeichnung
u. r.: Bonnard
Erwerbungsgeschichte

1925: im Besitz des Künstlers | 1925-1937: Galerie Bernheim-Jeune, Paris, erworben vom Künstler | 1937-[...]: Mme. Nathan, gekauft von Bernheim-Jeune | [...]-1977: Gilbert und Claude Joseph, vererbt von Mme. Nathan | 1977: Galerie Rosengart, Luzern, verkauft für Gilbert und Claude Joseph | 1977-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Ankauf mit Mitteln der Von der Heydt-Stiftung und dem Land Nordrhein-Westfalen von der Galerie Rosengart, Luzern, 1977 (Stand: 10.01.2023)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal