Bild des Elementes mit der Inventarnummer KMV 2024/27
 nicht ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Abmessungen
B: 210 cm H: 132 cm T: 185 cm
Datierung
Inventarnummer
KMV 2024/27
Schlagworte
Architektur     Deutsche Kunst     Künstlerin     Treppe    
Für ihre Skulpturen arbeitete Erinna König meistens mit Werkstätten zusammen, die ihre Konzepte ausführten. So auch beim Werk „Treppe“ von 2019: Eine Treppe führt im Kreis, zunächst aufwärts, dann wieder abwärts. Man käme an, wo man gestartet ist. Doch begehen sollte man die Treppe nicht. Die Stufen werden immer schmaler, und plötzlich stünde man frei balancierend. Die letzten Stufen sind mit dunkel gefärbten Balken bemalt und erinnern an einfache Behausungen. In der Mitte der Skulptur steht ein mit Goldelementen verzierter Pfosten. Es handelt sich um das Fundobjekt, von dem aus die Künstlerin die Arbeit begonnen hat. Dieses sieht aus wie ein Geländerpfosten, der einst in ein Jugendstiltreppenhaus gehörte. Er könnte hier auch als Geländerelement dienen, aber nur in dem Bereich, in dem die Stufen sowieso breit und gut begehbar sind. Funktional ist die Treppe nicht. Was zunächst einlädt zum Begehen, erweist sich beim imaginären Besteigen als Balancefalle: Der Einstieg mit Pfosten ist eine Einladung. Man geht ins Gewohnte, doch am höchsten Punkt angekommen, kippt der Gang ins Ungewohnte.

Das Attrappenhafte, Architektonische und Konstruierte in der Kunst von Erinna König lässt an die von Thomas Schütte, Harald Klingelhöller, Reinhard Mucha und Ludger Gerdes Anfang der 1980er Jahre mitgegründete Künstlergemeinschaft der „Düsseldorfer Modellbauer“ denken. Die Gruppe verfolgte eine konzeptuelle Ausrichtung, die bildhauerische und architektonische Prinzipien miteinander verknüpfte. Zwar war König nicht Teil der Düsseldorfer Männergruppe, stand aber in Kontakt zu den Künstlern.
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Bildrechte
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Reproduktion und Creditline
Creditline
Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum, Foto: Henning Krause