Material und Technik
Museum
Abmessungen
B: 100 cm H: 215 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1327
Ein Sommertag. Die Frau im engen Korb eines Heißluftballons hebt eine Handfahne, während ihr männlicher Gegenpart, kopfüber am Korbrand hängend, die entsprechende Geste abwärts vollführt. Die Nationalflaggen der USA und der Niederlande sind leicht modifiziert: Bei der amerikanischen ist das Wappenfeld vom linken Obereck nach unten gerutscht, die niederlän-dische Fahne zeigt nach doppelter Umkehrung die richtige Farbfolge. Zum Zeitpunkt der Ent-stehung des Bildes konnte Max Beckmann nicht wissen, dass er hiermit auf die Länder seines späteren Exils anspielte, stand er doch 1928 auf dem Höhepunkt seines Ruhmes in Deutschland.
Die weibliche Figur, die seiner Frau „Quappi“ gleicht, ist mit Halskette und Spitzenborten geschmückt. Den Mann dagegen weisen kurze Hose und Trikot als Sportler aus. 1928 wurden die olympischen Sommerspiele in Amsterdam ausgetragen, an denen Deutschland erstmals nach Kriegsende wieder teilnahm, die USA als „Siegernation“. Die massiven Fahnenstangen in den Fäusten wecken allerdings Zweifel an der Harmlosigkeit des Feiertags- oder Sportsna-tionalismus.
Über tiefem Horizont schwebt das Gegensatzpaar isoliert und in Opposition zueinander - nach Geschlecht, Haltung und Körpersprache. Während die Frau vor grünem Velum seelenruhig in die Ferne blickt, kämpft unten der Mann mit der Schwerkraft, zu bepackt, um akrobatische Hänge auszuführen. Den Kopf zwischen die Schultern gezogen, mit der Rechten eine Tuba umklammernd, fehlt ihm jede luftakrobatische Eleganz. Ein Fallschirm und abwärts gleitende Schriftstücke unterstreichen das Motiv des Fallens. Der Bildaufbau betont die Unversöhnlich-keit des Antagonismus: Die Frau befindet sich in der Aufwärts-, der Mann in der Abwärtsdiagonale. Das für Beckmann charakteristische Schwarz hat hier eine zentrale Bedeutung. Die tiefschwarze Öffnung des Schallbechers mit hellem Kranz gleicht einem großen Fischauge, das eine unbestimmte Bedrohung signalisiert.
Die weibliche Figur, die seiner Frau „Quappi“ gleicht, ist mit Halskette und Spitzenborten geschmückt. Den Mann dagegen weisen kurze Hose und Trikot als Sportler aus. 1928 wurden die olympischen Sommerspiele in Amsterdam ausgetragen, an denen Deutschland erstmals nach Kriegsende wieder teilnahm, die USA als „Siegernation“. Die massiven Fahnenstangen in den Fäusten wecken allerdings Zweifel an der Harmlosigkeit des Feiertags- oder Sportsna-tionalismus.
Über tiefem Horizont schwebt das Gegensatzpaar isoliert und in Opposition zueinander - nach Geschlecht, Haltung und Körpersprache. Während die Frau vor grünem Velum seelenruhig in die Ferne blickt, kämpft unten der Mann mit der Schwerkraft, zu bepackt, um akrobatische Hänge auszuführen. Den Kopf zwischen die Schultern gezogen, mit der Rechten eine Tuba umklammernd, fehlt ihm jede luftakrobatische Eleganz. Ein Fallschirm und abwärts gleitende Schriftstücke unterstreichen das Motiv des Fallens. Der Bildaufbau betont die Unversöhnlich-keit des Antagonismus: Die Frau befindet sich in der Aufwärts-, der Mann in der Abwärtsdiagonale. Das für Beckmann charakteristische Schwarz hat hier eine zentrale Bedeutung. Die tiefschwarze Öffnung des Schallbechers mit hellem Kranz gleicht einem großen Fischauge, das eine unbestimmte Bedrohung signalisiert.
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Signatur, Bezeichnung
u. l.: Beckmann F. 28
Erwerbungsgeschichte
[...]-[...]: Graphisches Kabinett Günther Franke, München | 1930-1976: Klaus Gebhard (1896-1976), München | 1976-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Vermächtnis von Klaus Gebhard, München (Stand: 20.12.2022)
Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal