Bild des Elementes mit der Inventarnummer G 1147
 nicht ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Material und Technik
Abmessungen
B: 53 cm H: 55 cm
Ort, Datierung
um 1886
Inventarnummer
G 1147
Edgar Degas (1834-1917) gehörte zum Kreis der Künstler, Kunstkritiker und Schriftsteller, die sich seit ca. 1866 im Café Guerbois im Pariser Quartier des Batignolles trafen, um über Fragen der modernen Kunst zu diskutieren. Zu den Stammgästen des Cafés zählten auch die Maler Manet, Cézanne, Sisley, Monet, Pissarro und Renoir. Durch gemeinsame Ausstellungen ab 1874 wurde ihre Künstlergruppe unter dem Namen "Impressionisten" bekannt.

Degas, der ursprünglich die Laufbahn eines Historienmalers angestrebt hatte, entdeckte schon 1859 sein Interesse an den Motiven des modernen Lebens. Sein 1886 entstandenes Pastell zeigt eine junge Frau. Sie wirkt leicht abwesend, traurig oder in Gedanken versunken. Die Umgebung ist nur flüchtig angedeutet. Ein belebter Ort, möglicherweise ein Café, ist dargestellt; im Hintergrund erhebt sich gerade eine Dame von ihrem Stuhl. Im Raum herrscht eine atmosphärische Bewegung, vielleicht auch vom Zigarettenrauch, der in der Luft liegt.

Die Situation wirkt zufällig, als wäre nur ein kurzer Augenblick festgehalten. Mit einem Blick ist alles Wesentliche in diesem Moment beobachtet. Auch der Zustand der Frau, über deren Schicksal man gerne mehr erfahren würde, ist erfasst. Doch die Person bleibt anonym; sie erscheint als Unbekannte, wie die Passanten, denen man auf der Straße begegnet. Verschiedene Fragmente der Wahrnehmung fügen sich hier zu einer Momentaufnahme, die man als typisch für das Leben in der Großstadt ansehen kann. Degas sah aber auch einen Schleier von Geheimnis über der Wirklichkeit liegen und verlieh gerade hierdurch dem Ausdruck seines Empfindens eine subtile Poesie.
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Signatur, Bezeichnung
u. l.: Degas Nachlassstempel
Erwerbungsgeschichte

[...]-[...]: Baron Gourgand, Paris | [...]-[...]: Paul Rosenberg, Paris | [...]-1964: Eduard von der Heydt (1882-1964), Ascona | 1964-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Vermächtnis von Eduard Freiherr von der Heydt, Ascona, 1964 (Stand: 10.01.2023)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal