Bild des Elementes mit der Inventarnummer G 1103
 nicht ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Material und Technik
Abmessungen
B: 97 cm H: 130 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1103
Schlagworte
Um 1905 begann August von der Heydt sich der zeitgenössischen französischen Kunst zuzuwenden. 1906 besuchte er den „Salon d’Automne“ in Paris, in dem die Fauvisten das erste Mal ausstellten. Sein Interesse war sofort geweckt. Er tolerierte radikale Abkehr vom erkennbaren Gegenstand und die damit verbundene Autonomie von Farbe und Form und erwarb in den nächsten Jahren zahlreiche fauvistische Werke.
Die Arbeiten des Künstlers lernte er 1912 auf den Ausstellungen des „Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler“ in Köln kennen. Es ist der ungewöhnlichen künstlerischen Aufgeschlossenheit von der Heydts anzurechnen, dass er sich gerade von jenem Maler, der auch durch sexuell aufgeladene Akte von sich Reden machte, porträtieren ließ. Anlass für das Porträt dürfte der anstehende siebzigste Geburtstag des Sammlers gewesen sein.
Das Gemälde zeigt den Freiherrn in offiziellem Habit. Er steht aufrecht, breitschultrig und hat markante Gesichtszüge. Er trägt einen dunkelblauen Frack und ist mit seinen Orden und einem Ehrendegen geschmückt. Die Orden lassen sich identifizieren: Um den Hals trägt er am blauen Band den preußischen „Königlichen Kronenorden“ II. Klasse; zudem sind der „Großherzoglich-Hessische Philippsorden“ II. Klasse und der „Herzoglich Sachsen-ernestinische Hausorden“ I. Klasse zu erkennen. Rechts neben ihm befindet sich die Statue einer Knabenfigur, deren schwarz umrandete Augen auf den Betrachter gerichtet sind. Seine rechte Hand ruht auf drei Büchern. Auf dem oberen Bucheinband sind die Buchstaben „ATH“ zu erkennen. Das obere Buch könnte Von der Heydts 1910 veröffentlichte „Reise nach Athen“ sein. Auch die Statue verkörpert das kulturelle Ideal der Antike. Sie orientiert sich an den griechischen Athleten- und Apollostatuen.
Das Bildnis gehörte zur Ausstattung des Familiensitzes am Kerstenplatz. Vermutlich wurde es dort zusammen mit seinem heute verlorenen Gegenstück, van Dongens Bildnis der Ehefrau Selma von der Heydt, gezeigt wurde.
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Signatur, Bezeichnung
u. r.: von Dongen
a. d. RS u. r.: Wappen der Familie von der Heydt mit dem Wahlspruch "Fide et labore"
Bildrechte
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Erwerbungsgeschichte

vermutl. um 1912-vermutl. 1929: August Freiherr von der Heydt (1851-1929), Bad Godesberg | vermutl. 1929-1963: Eduard Freiherr von der Heydt (1882-1964), Ascona | 1963-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung von Eduard Freiherr von der Heydt, Ascona (Stand: 08.08.2023)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal