Material und Technik
Abmessungen
Motivmaß H: 80,7 cm B: 64,8 cm
Datierung
Inventarnummer
G 1085
Der Maler und Grafiker Henri de Toulouse-Lautrec kommt als Spross einer alten Adelsfamilie im südfranzösischen Albi zur Welt. Zwei kurz aufeinanderfolgende Oberschenkelbrüche in der Jugend haben zur Folge, dass die Beine nicht weiterwachsen und seine Gestalt kleinwüchsig bleibt. Während des langwierigen Heilungsprozesses beginnt er zu zeichnen und zu schreiben. Toulouse-Lautrec ist entschlossen, Maler zu werden. Er lernt in verschiedenen Pariser Ateliers und findet bald seinen eigenen Stil, der gekennzeichnet ist durch die Sparsamkeit der Mittel. Sein Werk aber lässt sich keiner künstlerischen Zeitströmung zuordnen; er ist weder Impressionist noch Symbolist. 1884 zieht er ins Quartier Montmartre, wo er in Kabaretts und Bordellen verkehrt. Im selben Jahr ist wohl das Wuppertaler Bild entstanden, ein bemerkenswert tiefgründiger Akt einer Prostituierten. Die Frau sitzt frontal und ohne jede Zurückhaltung dem Maler und Betrachtenden gegenüber. Der dunkle Hintergrund mit exotischen Wandmasken lässt ihren hellen Körper in seiner ganzen Fülle kräftig hervortreten. Der Mund ist leicht spöttisch zusammengekniffen, die verschatteten Augen sind ohne Ausdruck. Vom Maler als desillusionierte Frau charakterisiert, bietet die Prostituierte mit teilnahmsloser Ungeniertheit Einblick in ihr Milieu. Gerade diese schonungslose Direktheit der Subjektschilderung bestimmt die Qualität der Kunst von Toulouse-Lautrec. Neueste Forschungen gehen davon aus, dass es sich bei der Dargestellten um die Malerin Suzanne Valadon (1865-1938) handelt.
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Signatur, Bezeichnung
unbezeichnet
Erwerbungsgeschichte

[...]-[...]: Sammlung Thorsten Laurins, Museum Stockholm I [...]-[...]: Galerie Thannhauser, Berlin I [...]-1962: Eduard Freiherr von der Heydt, Ascona I 1962-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung von Eduard Freiherr von der Heydt, Ascona, 1962 (Stand: 21.06.2023)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal