Material und Technik
Abmessungen
Motivmaß H: 55 cm B: 50 cm
Datierung
Inventarnummer
G 0782
1912 trennten sich Alexej von Jawlensky (1864-1941) und Marianne von Werefkin von der „Neuen Künstlervereinigung München“. Zu jener Zeit setzte in Jawlenskys Schaffen eine weitgehende Reduktion in den formalen bildnerischen Mitteln und eine Konzentration auf das Thema des menschlichen Kopfes ein. Das Bild „Die schwarzen Augen“ markiert eine charakteristische Stufe dieser Entwicklung, die vom Brustbild zu der auf den Kopf konzentrierten Darstellung; von einer Direktheit im Ausdruck zu einer tieferen rätselhaften Ausstrahlung, führte. Jawlensky hat die runden Formen des Gesichts, der Haare und des Halsausschnitts mit breiten, dunklen Konturen hervorgehoben. Aus seiner auf die Grund- und Komplementärfarben reduzierten Palette verwendete er ein intensives Blau, daneben Rot, Gelb und Grün, einschließlich des für ihn typischen Violetts. In Stilisierung, motivischer Vereinfachung und formaler Konzentration weisen „Die schwarzen Augen“ auf die seit 1917 entstehenden, mystischen Köpfe voraus, die er immer weiter abstrahierte. Diese späten, kleinformatigen „Meditationen“ nehmen durch ihre Komposition aus horizontalen und vertikalen Formen auch das Kreuzmotiv auf und schöpfen damit aus den Vorbildern religiöser Andachtsbilder seiner russisch-orthodoxen Heimat. Sie selbst werden zu modernen Ikonen.
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Signatur, Bezeichnung
o. l.: A. Jawlensky
Erwerbungsgeschichte

[...]-1954: Eduard Freiherr von der Heydt (1882-1964), Ascona | 1954-heute: Städtisches Museum; seit 1961: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung von Eduard Freiherr von der Heydt (Stand: 16.12.2022)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal