Material und Technik
Abmessungen
Motivmaß H: 72 cm B: 50 cm
Datierung
Inventarnummer
G 0716
Parallel zur „Brücke“ formierte sich 1909 mit der Gründung der „Neuen Künstlervereinigung München“ (NKVM) eine zweite, zur Abstraktion strebende Hauptrichtung expressionistischer Kunst in Deutschland. Zu den Gründungsmitgliedern zählte, neben Jawlensky, Kandinsky, Kanoldt, Münter und Marianne von Werefkin, auch der aus einer Barmer Industriellenfamilie stammende Adolf Erbslöh (1881-1947). Seinem kulturpolitischen Engagement und guten Kontakt zu Richart Reiche, dem Vorsitzenden des Barmer Kunstvereins, ist es zu verdanken, dass schon 1910 in Barmen eine erste Ausstellung mit jüngsten Werken der NKVM zu sehen war. Aus dem Austritt aus der Münchner Künstlervereinigung 1911 ging Erbslöh künstlerisch gestärkt hervor. Um 1911/12 entwickelte er mit den Prinzipien des Fauvismus und vor allem des Kubismus einen unverwechselbar eigenen expressionistischen Stil, der im „Haus im Garten“ schon ausgereift zur Geltung kommt. Mit einer eigenen Ausprägung des Kubismus zerlegte er die Formen des Berghangs, strukturierte und bändigte sie mittels fester Konturlinien und entwarf eine Farbpalette aus abgestuften Grün-, Türkis-, Violett- und Ockertönen. Einzig die von Bäumen umschlossene Villa bleibt in ihrer dreidimensionalen Erscheinung erhalten. Damit ist ein Bild seiner persönlichen Erfahrung mit seiner Bergischen Heimat entstanden, dass nicht das Milde und Einladende, sondern das zuweilen Bedrohliche und Dunkle dieser Gegend herausarbeitet.
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Signatur, Bezeichnung
u. l.: A. Erbslöh 12
Erwerbungsgeschichte

spätestens seit 1918-vermutl. 1929: August Freiherr von der Heydt (1851-1929), Bad Godesberg | vermutl. 1929-1952: Eduard Freiherr von der Heydt (1882-1964), Ascona | 1952-heute: Städtisches Museum; seit 1961: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung von Eduard Freiherr von der Heydt, Ascona (Stand: 23.01.2023)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal