Bild des Elementes mit der Inventarnummer G 0680
 ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Material und Technik
Abmessungen
B: 100,5 cm H: 75 cm
Datierung
Inventarnummer
G 0680
In den Sommermonaten der Jahre 1909 bis 1914 machten sich die Brücke-Künstler Kirchner, Heckel und Pechstein auf die Suche nach unberührter Natur an den Dippeldorfer Teichen in der Nähe von Moritzburg, um dort ungestört dem Aktstudium nachzugehen. „Als wir in Berlin beisammen waren“, schrieb Pechstein, „vereinbarte ich mit Heckel und Kirchner, dass wir zu dritt an die Seen um Moritzburg arbeiten wollten. Die Landschaft kannten wir [...], und wir wussten, dass dort die Möglichkeit bestand, unbehelligt Akt zu malen. So zogen wir Malersleute frühmorgens mit unseren Geräten schwer bepackt los, hinter uns die Modelle mit Taschen voller Fressalien und Getränken. Wir lebten in absoluter Harmonie, arbeiteten und badeten.“

Zunächst entstanden in Moritzburg überwiegend Skizzen und Aquarelle. Bisweilen wurde jedoch auch „en plein air“ direkt unter dem frischen Eindruck des Gesehenen gemalt. In diesem Sinne hat Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) hier eine typische sommerliche Badeszene festgehalten: im flachen Wasser des Ufers tummeln sich vier nackte Frauen. Mit schnellen, langen Pinselzügen betonte er die augenblicklichen Posen der Modelle. Ungebrochene, leuchtende Töne von Orange, Rot, Blau und Grün verraten die künstlerische Nähe zu den Fauves, deren Werke Kirchner im Jahr zuvor auf der dritten Ausstellung der „Brücke“ gesehen hatte. Möglicherweise entstand das Bild im Sommer 1910, da das Mädchen links an Fränzi oder ihre Schwester Marcella erinnert. Beide Mädchen waren bevorzugte Modelle und stießen erst 1910 zur Gruppe um Kirchner.
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Signatur, Bezeichnung
unbezeichnet
Erwerbungsgeschichte

[...]-1952: Eduard Freiherr von der Heydt (1882-1964), Ascona | 1952-heute: Städtisches Museum; seit 1961: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung von Eduard Freiherr von der Heydt (Stand: 16.12.2022)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal