Unter blauem Himmel schildert Cornelis Dusart in allen Facetten das bäuerliche Leben nach der Heimkehr vom Markt. Anhand der Architektur teilt er das Geschehen in zwei Szenen: Vor einem im Schatten liegenden Schuppen links gruppieren sich eine Marktfrau, ein Mann mit Pfeife sowie ein Kind um einen mit Körben und schweren Krügen beladenen Esel. Vor ihnen liegen die mitgebrachten Waren, darunter ein Bund Rettich, mehrere Kohlköpfe und eine Rübe. Während der Mann dem Esel das Zaumzeug abnimmt, füllt die Bäuerin einen Trog mit Wasser, um ihn zu tränken. Abseits dieser Szene führen zwei Männer auf Schemeln sitzend ein angeregtes Gespräch mit einer Frau im Türrahmen. Farblich besticht das ausge-zeichnete Frühwerk Dusarts durch eine Vielzahl warmer Brauntöne mit einem ungewöhnli-chen Blau und Weiß als Akzenten. Genreszenen wie diese haben ihren Ursprung in Werken der Maler David Vinckboons und Adriaen van Ostade, die erstmals Episoden des einfachen bäuerlichen Lebens zum Bildmotiv erhoben. Diese bäuerlichen Szenen, die sowohl in der holländischen als auch in der flämischen Malerei anzutreffen waren, dienten zum einen der Belustigung eines städtischen Betrachterpublikums; zum anderen dokumentierten sie den Respekt vor dem Leben und der be-schwerlichen Arbeit der bäuerlichen Familien. Der Wein, der sich am Bauernhaus empor rankt, wird häufig als Sinnbild für Fruchtbarkeit und eheliches Glück verstanden.
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Signatur, Bezeichnung
u. l.: Cor. dusart f. 1684
Erwerbungsgeschichte

[…]–[…], nachgewiesen 1881: Francis Pelham-Clinton-Hope (1866–1941), London | […]-1912: Galerie Kleinberger, Paris | 1912: Geh. Kommerzienrat Friedrich Bayer (1851-1920), Elberfeld | 1912-heute: Städtisches Museum, Elberfeld; seit 1961: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung von Geh. Kommerzienrat Friedrich Bayer (Stand: 19.12.2022)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal