Bild des Elementes mit der Inventarnummer G 0115
 nicht ausgestellt
Freier Zugang – Rechte vorbehalten

Die Steilküste bei Étretat

Material und Technik
Abmessungen
B: 114 cm H: 93 cm
Datierung
Inventarnummer
G 0115
Schlagworte
Boot     Fels     Französische Kunst     Himmel     Küste     Landschaft <Gemälde>     Meer     Realismus     Strand     Wolke    
Gustave Courbet widmete sich während seines Aufenthalts in der Normandie im Sommer 1869 diesem berühmten Bildmotiv und schuf zahlreiche Ansichten des Felsenbogens „Porte d’Aval“. Für das vorliegende Gemälde wählte Courbet einen Standort am Ufer. Von hier aus nahm er zunächst den unbelebten Strand in den Blick, der formal und farblich zu der eindrucksvollen Felsformation überleitet. Gegenüber dem Pariser Bild ist auf der Wuppertaler Fassung der Aspekt des Unberührten und des Rohen noch gesteigert. Der engere Bildausschnitt und die Beschränkung auf nur ein Boot suggerieren die Ursprünglichkeit dieser Naturformation. Auch die strahlend heitere Atmosphäre des wahrscheinlich nur wenig früheren Bildes im Louvre ist durch eine gedämpfte Helligkeit ersetzt.
Die Idee vieler Landschaften Courbets ist eine Naturdarstellung, die sich der menschlichen Vereinnahmung entzieht. In einem 1864 datierten Brief an Victor Hugo vergleicht er dessen Wohnort auf der Felseninsel Guernsey mit den Felsenwänden von Ornans. In seinen Augen zeigten beide das Schauspiel einer ursprünglichen Natur, die den Menschen innerlich zur Ruhe kommen lassen. Eine solche Selbsterfahrung, die Aufrichtung einer Persönlichkeit angesichts der unendlichen Natur, ist ein romantisches Erbe der Aufklärung, das immer wieder zur Darstellung des sinnenden Menschen am Rande von Steilküsten und Felsengrüften geführt hat. Damit nahm er eine gegenteilige Haltung gegenüber seinen Zeitgenossen ein, die die Natur zum eigenen Ruhm und Reichtum zu bezwingen suchten. 1869 wurde etwa der von Frankreich erbaute Suezkanal eröffnet.
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Signatur, Bezeichnung
u. l.: G. Courbet
Erwerbungsgeschichte

[...]-1908: Julius (1855-1916) und Ida (1861-1954) Schmits und Eheleute J. Friedrich Wolff, Elberfeld | 1908-heute: Städtisches Museum, Elberfeld; seit 1961: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Schenkung von Julius und Ida Schmits und den Eheleuten J. Friedrich Wolff (Stand: 16.12.2022)

Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal