Selbstbildnis vor Häusern (Arbeiter)
Material und Technik
Museum
Abmessungen
B: 35,6 cm H: 46,7 cm
Datierung
Inventarnummer
KK 1976/2
In den Spiegel geschaut hat Heinrich Hoerle nicht, als er sich 1932 selbst malte: Streng symmetrisch baute er sein Selbstbildnis vor Häusern auf, das den Untertitel Arbeiter trägt. Aus runden geometrischen Elementen formte er Gesicht und Schulterpartie, während er mit Rechtecken und Quadraten eine Agrarlandschaft und an den Bildrändern Hochhäuser mit Fenstern andeutete. An einem realistischen Selbstbildnis war ihm nicht gelegen. Seine Physiognomie verschwindet, er wird zu einem Typen und das Konstruktive gewinnt die Oberhand.
Das war nicht immer so: In seinen frühen Werken stand der Autodidakt Hoerle zunächst expressionistischen Strömungen nahe, um sich dann 1919 den Dadaisten anzuschließen. In Köln trieb Max Ernst die Dada-Bewegung voran. Doch noch bevor Max Ernst 1922 nach Paris übersiedelte, kehrte Hoerle der Bewegung den Rücken, die er als zu wenig kämpferisch und als „bürgerlichen Kunstbetrieb“ ablehnte. Stattdessen gründete er 1920 mit Franz Wilhelm Seiwert und weiteren Malern die Künstlervereinigung „Kölner Progressive.“ Inhaltlich befassten sie sich mit marxistischen Themen und dem Klassenkampf im Deutschland der 1920er Jahre. Sie entwickelten mit dem politisch-figurativen Konstruktivismus eine kollektive Formensprache, um mit geometrischen Elementen das Schicksal der Arbeiterklasse darzustellen und ein Sinnbild der Wirklichkeit zu schaffen. Anregungen hatten sie dabei durch den Kubismus und den russischen Konstruktivismus erhalten. Ihre Kunst verstanden sie als ein Mittel, die Gesellschaft zu verändern. Dahinter standen das Ziel, Kunst und Politik zu vereinbaren sowie der Wunsch, dass der einfache Arbeiter ihre Werke verstehen möge.
Heinrich Hoerle porträtierte sich mehrmals unprätentiös als Arbeiter, nicht als Malerfürst. Es steht auf einem anderen Blatt, dass die Kölner Progressiven die einfachen Arbeiter:innen mit ihren Werken letztlich nicht erreichen konnten.
Das war nicht immer so: In seinen frühen Werken stand der Autodidakt Hoerle zunächst expressionistischen Strömungen nahe, um sich dann 1919 den Dadaisten anzuschließen. In Köln trieb Max Ernst die Dada-Bewegung voran. Doch noch bevor Max Ernst 1922 nach Paris übersiedelte, kehrte Hoerle der Bewegung den Rücken, die er als zu wenig kämpferisch und als „bürgerlichen Kunstbetrieb“ ablehnte. Stattdessen gründete er 1920 mit Franz Wilhelm Seiwert und weiteren Malern die Künstlervereinigung „Kölner Progressive.“ Inhaltlich befassten sie sich mit marxistischen Themen und dem Klassenkampf im Deutschland der 1920er Jahre. Sie entwickelten mit dem politisch-figurativen Konstruktivismus eine kollektive Formensprache, um mit geometrischen Elementen das Schicksal der Arbeiterklasse darzustellen und ein Sinnbild der Wirklichkeit zu schaffen. Anregungen hatten sie dabei durch den Kubismus und den russischen Konstruktivismus erhalten. Ihre Kunst verstanden sie als ein Mittel, die Gesellschaft zu verändern. Dahinter standen das Ziel, Kunst und Politik zu vereinbaren sowie der Wunsch, dass der einfache Arbeiter ihre Werke verstehen möge.
Heinrich Hoerle porträtierte sich mehrmals unprätentiös als Arbeiter, nicht als Malerfürst. Es steht auf einem anderen Blatt, dass die Kölner Progressiven die einfachen Arbeiter:innen mit ihren Werken letztlich nicht erreichen konnten.
Erwerbungsgeschichte
30.12.1975-heute: Von der Heydt-Museum, Wuppertal; Ankauf aus Privatbesitz (Stand: 08.08.2024)
Reproduktion und Creditline
Creditline
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Foto: Medienzentrum Wuppertal