Bild des Elementes mit der Inventarnummer KMV 1992/12
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Abmessungen
Blattmaß H: 30,3 cm B: 22,5 cm
Datierung
Inventarnummer
KMV 1992/12
Ein großes staunendes Puppengesicht begegnet dem Betrachter: Augen und Mund sind weit und teilnahmsvoll geöffnet. Wie der "Kopffüßler" einer frühen Kinderzeichnung, besteht die Puppe hauptsächlich aus dem Gesicht. Die Bildarchitektur, in deren Mitte das Antlitz schwebt, ist aus horizontalen Lagen und geschichteten Rechtecken aufgebaut. Zwischen tiefem Violett und hellem Rosé entfaltet sich rhythmisch die warme Rotskala. Wie aus einem Guckkasten tritt die Puppe gegen die dunklen Lagen des Fonds hervor.

Die Bildkomposition legte Paul Klee (1879-1940) systematisch und zugleich spielerisch an. Seit zwei Jahren lehrte der damals am Bauhaus in Weimar Grundlagen für bildnerisches Gestalten. Seinen Schülern vermittelte er, "dass Gesetze nur zugrunde liegen sollen, damit es auf ihnen blühe". Viele seiner Werke sind von der kindlichen Bildwelt inspiriert und gewinnen daraus ihre Poesie. Die Entstehung des Aquarells fällt in die Zeit, in der Klee für seinen Sohn Felix phantasievolle Handpuppen herstellte, die dem Dialog zwischen Vater und Kind entsprangen. Dialogisch ist auch das Wesen der "Marionette", die lebendige Beziehungen zum Umkreis verrät. Indem Mund und Augen Elemente des Bildraums aufnehmen - Quadrate, Dreiecke und Streifen - sprechen sie eine universale Bildsprache.

Nach zehn Jahren am Bauhaus folgte Klee 1931 einem Ruf an die Kunstakademie Düsseldorf. 1933 vertrieb ihn dort das NS-Regime und beschlagnahmte über hundert seiner Werke als "entartet". Sein Spätwerk entstand in der Schweiz, wo er aufgewachsen war und Zuflucht für die letzten Lebensjahre fand.
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Signatur, Bezeichnung
u. bez. in der Darstellung
u. l. sign.
Reproduktion und Creditline
Creditline
Kunst- und Museumsverein im Von der Heydt-Museum Wuppertal